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Praxistipps

Datenschutz im Hotel: Wichtige Maßnahmen zur Einhaltung der DSGVO

Der Schutz personenbezogener Daten ist für Hotels von zentraler Bedeutung. Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind klare Richtlinien vorgegeben, die Hoteliers beachten müssen, um den Datenschutz ihrer Gäste zu gewährleisten und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Wir erläutern die wichtigsten Bestimmungen und geben praktische Tipps zur Umsetzung im Hotelbetrieb.

Hotels verarbeiten täglich eine Vielzahl sensibler Daten, darunter Namen, Adressen, Zahlungsinformationen und Vorlieben der Gäste. Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Informationen ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern stärkt auch das Vertrauen der Gäste und schützt das Unternehmen vor potenziellen Schäden.

Wesentliche Anforderungen der DSGVO für Hotels

Die DSGVO legt den Fokus auf den Schutz personenbezogener Daten und definiert klare Pflichten für Unternehmen. Für Hotels sind insbesondere folgende Aspekte relevant:

  • Rechtsgrundlage der Datenverarbeitung: Personenbezogene Daten dürfen nur verarbeitet werden, wenn eine gültige Rechtsgrundlage vorliegt, wie beispielsweise die Erfüllung eines Vertrags oder die Einwilligung des Gastes.
  • Informationspflichten: Gäste müssen transparent über die Verarbeitung ihrer Daten informiert werden. Dies umfasst Angaben zum Zweck der Datenverarbeitung, zur Dauer der Speicherung und zu den Rechten der Betroffenen.
  • Datensicherheit: Es sind geeignete technische und organisatorische Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten und unbefugten Zugriff zu verhindern.
  • Auftragsverarbeitung: Werden externe Dienstleister mit der Verarbeitung von Daten beauftragt, muss ein Vertrag zur Auftragsverarbeitung gemäß Art. 28 DSGVO abgeschlossen werden.
  • Meldepflicht bei Datenschutzverstößen: Gemäß Artikel 33 Absatz 1 der DSGVO müssen Datenpannen innerhalb von 72 Stunden an die Aufsichtsbehörde gemeldet werden.

Praktische Tipps zur Umsetzung im Hotelbetrieb

Um den Anforderungen der DSGVO gerecht zu werden, sollten Hoteliers folgende Maßnahmen in Betracht ziehen:

A) Datenschutzrichtlinien erstellen und kommunizieren

  • Erstellen Sie eine klare Datenschutzerklärung, die leicht zugänglich ist (z. B. auf Ihrer Website und an der Rezeption).
  • Informieren Sie Gäste transparent darüber, welche Daten Sie erfassen, wie diese verwendet werden und welche Rechte die Gäste haben.

B) Einwilligungen korrekt einholen

  • Verwenden Sie Checkboxen bei Online-Buchungen, um aktive Zustimmungen für Marketing-E-Mails oder Newsletter einzuholen.
  • Achten Sie darauf, dass keine voreingestellten Häkchen gesetzt sind.

C) Technische Sicherheitsmaßnahmen ergreifen

  • Nutzen Sie verschlüsselte Datenübertragungen (z. B. SSL-Zertifikate für Ihre Website).
  • Installieren Sie eine Cookie Management Plattform. Dieses Tool ermittelt, ob ein Nutzer seine Zustimmung zur Datenerhebung erteilt hat und für welche Zwecke.
  • Sorgen Sie für sichere Passwörter und Zugriffsrechte für Ihre Hotelmanagement-Software.
  • Implementieren Sie regelmäßige Backups und Firewalls zum Schutz vor Cyberangriffen.
  • Führen Sie regelmäßige Software-Updates durch.

D) Zugriff auf Daten begrenzen

  • Weisen Sie Mitarbeitern spezifische Zugriffsrechte zu, um den unbefugten Zugriff auf Gästedaten zu verhindern.
  • Schulen Sie Ihr Personal regelmäßig zu Datenschutzbestimmungen.

E) Datenschutzfreundliche Verarbeitung sicherstellen

  • Beachten Sie gesetzliche Aufbewahrungsfristen für Rechnungen und Buchungsdaten.
  • Löschen oder anonymisieren Sie nicht mehr benötigte Gästedaten.

Besondere Herausforderungen für Hotels

Daneben gibt es spezielle Datenschutzherausforderungen, denen Hoteliers ausgesetzt sind. Besonders beachtet werden, sollten folgende Punkte:

  • WLAN-Sicherheit: Öffentliche WLAN-Netzwerke müssen sicher konfiguriert werden, um unbefugten Zugriff auf Kundendaten zu verhindern.
  • Videoüberwachung: Kameras dürfen nur in erlaubten Bereichen installiert werden, und Gäste müssen über die Videoüberwachung informiert werden.

Die Rolle der Cyberversicherung bei Datenschutzverletzungen

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen können Datenschutzverletzungen auftreten, sei es durch Cyberangriffe oder menschliches Versagen. Solche Vorfälle können erhebliche finanzielle Belastungen verursachen. Schätzungen zufolge können pro kompromittiertem Datensatz Kosten von etwa 150 Euro entstehen. Eine Cyberversicherung deckt finanzielle Schäden ab und hilft bei der Bewältigung von Datenschutzvorfällen.

Wir unterstützen Sie gerne!

Beim Finden der richtigen Cyberversicherung helfen wir Ihnen gerne. Mit über 150 Jahren Erfahrung als Spezialmakler wissen wir bestens um die Besonderheiten und Bedürfnisse der Hotellerie Bescheid. Kontaktieren Sie uns gerne für ein persönliches Beratungsgespräch, um Ihren individuellen Absicherungsbedarf für Ihren Betrieb zu ermitteln.